Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

Blitzortung hat einen hohen Anspruch an Hardware und basiert auf atomzeitgenauer Registrierung von Gewitterblitzen.

 

Um den Ort und die Art der Blitzentladung zu bestimmen, müssen die gewonnenen Daten mit denen anderer Stationen gemeinsam ausgewertet werden. Haben mindestens 3 Stationen eine Entladung registriert und liegen diese Stationen möglichst weit voneinander entfernt, so kann man aus den Wellenlaufzeiten den Ort der Entladung bestimmen. Durch die Auswertung der  Polarisationsebenen der empfangenen Längstwellen ermittelt man ob es eine Blitzentladung zwischen den Wolken oder zwischen den Gewitterwolken und der Erde war. Für das Ortungsgerät wird ein GPS-Empfänger eingesetzt, der das sogenannte 1PPS-Signal bereitstellt und natürlich auch die Ortskoordinaten des Standortes des Empfängers liefert. Der VLF-Empfänger wird für die Entscheidung der Polarisationsart und der Differenzierung gegenüber Störsignalen, die nicht von Gewitterblitzen ausgehen, zweimal benötigt. Die Empfänger sind mit einer Analyseplatine verbunden, die mit einem Mikrocontroller (ATMEGA  644 mit 20 MHz-Taktfrequenz) bestückt ist und empfangene Blitzdaten mit den zugehörigen GPS-Daten über eine RS323-Schnittstelle an einen PC leitet (z.B.an  unseren Wetter-PC). Von dort werden die ermittelten Registrierungen via Internet auf einen Server übertragen. Auf diesem erfolgen  die Berechnungen aus allen einlaufenden Daten. Die Positionen der identifizierten Blitze werden in Karten eingetragen. Die Karten sind über das Internet verfügbar, http://www.blitzortung.org. Die am Projekt beteiligten Stationen haben natürlich auch Zugriff auf alle Daten der anderen Stationen.  Damit sind weitere Untersuchungen und eigene Auswertungen möglich.

Hier sieht man die Hardware im Probebetrieb.

Links der GPS-Empfänger (EM 406A), orange die beiden Ferritantennen, in der Mitte die beiden VFL-Empfänger  und darunter am rechten Rand die Auswertungsplatine.

Gewitter sind nicht nur ein Wetterphänomen, sie stören den Funkverkehr und können bekanntlich auch großen Schaden anrichten. Auch wenn sich die AG Amateurfunk  mit dem sogenannten QRN  beschäftigen muss, bietet die Blitzortung gemeinsam mit Blitzzählung ein weites Betätigungsfeld für MC-Programmierer. Im Schuljahr 2011/12 wird es im GTA deshalb neben der AG Amateurfunk auch eine AG  MC-Programmierung geben.

Interessenten nehmen bitte  mit Herrn Peter Scheuermann Kontakt auf.