Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

Daniel Bitterlich aus dem LK Ch 12 berichtet:

Im Rahmen des Research Internship Programs erhielt ich die Möglichkeit in diesem Sommer an einem Forschungsprogramm an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, USA teilzunehmen. Mit großer Spannung und Vorfreude machte ich mich am 5. Juni 2010 auf die Reise.


Als ich am Abend am Flughafen von Nashville ankam, wurde ich bereits von zwei Mitarbeitern des Lab (die amerikanische Form eines Arbeitskreises), in dem ich mitarbeiten sollte, herzlich empfangen. Nils und Steffen begleiteten mich zu meiner Unterkunft auf dem Campus. Dort erwartete mich bereits die erste Überraschung. Wie sich herausstellte wurde ich auf der Liste der angemeldeten Personen nicht geführt und hatte nun erst mal keine Unterkunft. Nils ergriff die Initiative und lud mich vorläufig in sein Haus ein. Die Möglichkeit mich auszuruhen nahm ich dankbar an.

Am nächsten Tag klärte sich die Situation und ich zog auf dem Campus ein.

Nachdem ich mich in dem Studentenwohnheim eingerichtet hatte, wurde mir die nahegelegene Universität gezeigt und ich erhielt eine Führung durch das Lab.

Am folgenden Tag, dem ersten Montag in den USA, gab es ein Treffen mit den vorrangig einheimischen Teilnehmern des Research Internship Programs (R.I.P.-Programms) und wir lernten uns bei verschiedenen Spielen kennen. Dabei hatten wir viel Spaß und ich knüpfte erste Kontakte. Da ich als einziger Ausländer an dem Programm teilnahm, herrschte ein reges Interesse an meiner Person.
Am Dienstag ging es nach einer kleinen Sicherheitsbelehrung endlich richtig los. Ich wurde meinem Arbeitskreis vorgestellt und erhielt meinen Forschungsauftrag. Mein Auftrag lautete, einen neuen Algorithmus zum Bewerten der Güte eines gefalteten Proteins zu entwickeln. Die Bewertung sollte anhand eines Vergleichs zwischen einer experimentellen Elektronendichtekarte und einer aus dem Proteienmodell generierten Karte geschehen. Die Implementierung geschah in der Programmiersprache C++ und wurde in der „biochemical library“, der C++ Bibliothek des Arbeitskreises integriert.

Das Programmieren des Algorithmus und der entsprechend notwendigen Werkzeuge war sehr anspruchsvoll und interessant.

Die Arbeit mit den Mitgliedern des von Jens Meiler geleiteten Lab hat mir sehr viel Spaß bereitet. Das Arbeitsklima war sehr angenehm und die ca. 30 hilfsbereiten Mitstreiter standen mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

Während meiner Tätigkeit im Lab traf ich neben Jens Meiler noch auf einige weitere ehemalige Ostwald-Schüler. So waren meine beiden Mentoren, Steffen Lindert und Nils Wötzel, sowie Mariusz Butkiewicz und Ralf Müller zum Studieren in Nashville gestrandet.

Meine Arbeit beendete ich mit Präsentationen vor verschiedenen Arbeitskreisen und Fachpublikum. Aufgrund der positiven Resonanz konnte ich meine Tätigkeit zufrieden abschließen.

 

Natürlich kam ich auch in der Freizeit auf meine Kosten. Mit den Studenten vom Campus besichtigte ich die Umgebung und die Sehenswürdigkeiten Stadt. Leider war ich für die „echten“ Erlebnisse in der Stadt zu jung, da der Eintritt zu den Country-Bars mit Live-Musik erst ab einem Alter von 21 Jahren möglich ist. Trotzdem habe ich mit meinen Mitbewohnern viel unternommen und Land und Leute kennen gelernt.

Mit einem gemeinsamen Essen wurde ich von Jens und meinen Mentoren herzlich verabschiedet.  Am 20. Juli machte ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Heimreise.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich nochmals bei allen zu bedanken, die mir diese interessante und erlebnisreiche Zeit ermöglicht haben. Besonders bedanke ich mich bei Jens Meiler, der Schulleitung des Ostwald-Gymnasiums sowie Frau Mietschke.


Daniel Bitterlich