Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

Das IPhO-IBO Landesseminar Jena 2014

Ein subjektiver Bericht eines subjektiven Beteiligten

Januar 2014
Freitag, der 17.
9:13
Leipzig
S-Bahnhaltestelle MDR

Stimmung normal. Temperatur ungewöhnlich warm für einen Januartag. Der gepackte Rucksack hängt schwer an den Schultern. Die Unterkunftssituation in Jena erfordert mitgebrachtes Bettzeug. Der Blick gerichtet auf die Anzeigetafel. Die Erwartung steigt. Der Zug soll kommen. Sagt die DB. Keine Verspätung. Keine Gleisänderung. Wagenreihung normal. Zwei Wagen. Die silberne S5 fährt ein. Vorläufiges Ziel: Gößnitz. Der Kinderspieltisch findet sich, um Karten zu spielen.

ZEITSPRUNG

In Jena kommen wir mit einigen anderen Biologen und Physikern zum dritten Zweiländerseminar IBO/IPhO an. Das Seminar dient uns entweder als direkte Vorbereitung auf die dritte Runde des jeweiligen Wettbewerbs oder den jüngeren Schülern als Vorbereitung auf kommende Wettbewerbe. In den drei Tagen besuchen wir Theorieseminare und versuchen(!) in Aufgabenseminaren Aufgaben aus früheren Wettbewerben zu lösen. In einem Praktikum an der Universität Jena können wir interessante Experimente durchführen und auswerten, so zum Beispiel die Analyse des Spektrums einer Quecksilberdampflampe mithilfe von einem Prisma und vielen anderen coolen Geräten. Da wir noch jung sind, haben wir natürlich auch etwas Freizeit. Selbstverständlich nutzen wir die vielfältig. Neben den obligatorischen Kartenspielen erkunden wir Jena (zumindest das Kaufland) bei Nacht, lernen interessante Leute kennen oder sehen sie wieder und bowlen am Abschlussabend. In den luxuriösen (oder so) Betten des Jenaer Carl-Zeiss-Gymnasiums legen wir uns zur Ruhe. Außer natürlich die Mädchen. Die dürfen im zur Schule gehörigen Internat schlafen. Na klar. Auch das kulinarische Angebot soll hier nicht unerwähnt gelassen werden: Es gibt Riesenpizzen, Thüringer Klöße, auf welche die Gastgeber vielleicht nicht ganz zu Unrecht schrecklich stolz waren, Mensaessen und Frühstück. Und ganz viele Snacks zwischendurch. Die Verpflegungslage war sehr positiv! Aber auch davon abgesehen, eine sehr interessante und auch lehrreiche Zeit! Danke all den Leuten, die an der Organisation und Ausführung beteiligt waren!

ZEITSPRUNG

Die Saale fließt leise plätschernd dahin. Der Baum, auf dem wir uns entschieden hatten, eine kurze Pause einzulegen, wiegt leise im Wind zur Melodie der Jenenser Großstadt. Doch unabwendbar kommt der dunkle Aufbruch: Wir kehren dem kalten Wasser, der leuchtenden Kleinstadt, dem erinnerungswürdigen Wochenende den Rücken zu. Wir sind stark. Es wird nicht das letzte Wochenende dieser Art bleiben. Wir kommen wieder! Der geschäftige Bahnhof nährt sich uns, mit seinem zwielichtigen Stammpublikum, den jungen, hektischen Reisenden, die sich noch kurz vor Abfahrt des Zuges ihre Fahrkarte kaufen, und der Aufbruchs- aber auch der Ankunftsstimmung. Auch wir gesellen uns nun zu den Reisenden. Der Bahnhof umgibt uns. Erwartet, und doch plötzlich und traurig klingt das Geräusch der sich öffnenden Türen des Schnellzuges in unseren Ohren. Wir kommen wieder!