Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig


Fast alle WOG Insider kennen diesen Platz!? Hier stand der legendäre Tisch, an dem so manche Freistunde mit Freunden verbracht wurde. Aber nur wenigen ganz aufmerksamen Ostwaldianern entging nicht die Disharmonie in der Verlegung der riesigen Betonplatten.
 

An einem der letzten Tage des Schuljahres 1992/93 legten die Abiturienten genau HIER Hand an, oder besser gesagt, das Brecheisen. In einer Nacht- und Morgennebelaktion hebelten sie eine Platte aus dem Verbund, füllten die Leerstelle mit nährstoffreichster Gartenerde und pflanzten einen Walnussbaum (Juglans regia,) der über Jahre von den Taten jener Absolventen und ihrer Zeit am WOG künden sollte.
Allerdings handelte es sich um ein EXTREM stark frequentiertes Areal auf dem Ostwaldschen Schulhof, dem unser standortgebundenes Pflänzchen nicht aktiv entfliehen konnte. Das Leiden reichte vom Torpfosten hyperaktiver Jungfußballer bis … Daraufhin fällte die Schulleiterin, Frau Dr. Heink eine ganz wichtige Entscheidung: Der Baum wird in ein wesentlich ruhigeres Refugium verpflanzt! So wechselte er die Schulhöfe und stand fortan an der Nordseite von Haus 1! Wobei sich der Standort nahe des Haupteinganges als zu schattig erwies und der Baum später in die Gebäudemitte (Höhe Lehrerzimmer) weiter „wanderte“.
Nach Jahren der schleichenden Erholung wurde sein Lebenswille 2009 erneut vor eine harte Bewährungsprobe gestellt. Mit den anrückenden Baumaschinen veränderte der Schulhof zwischen den beiden WOG Häusern ständig sein Gesicht.
 

Es kam der Tag, an dem durch die neu zu errichtenden Abwasserleitungen vor Haus 1 sein Ende besiegelt schien. ABER ein kooperativer Baggerfahrer buddelte auf Geheiß unseres Hausmeisters den „Vagabunden“ inklusive eines angemessenen Wurzelballens in einer Schaufel aus dem Lößniger Boden.
Dank Herrn Fraundorf hat er nun eine neue Heimat in der „Biotop“ genannten grünen Oase des WOG gefunden. Hoffentlich trifft er dort auf die abiotischen UND biotischen Umweltfaktoren, die unseren gebeutelten Kümmerling im gehobenen Alter zur vollen „Blüte“ aufleben lassen.
 

Und nun noch eine Abbildung in voller Schönheit, oder anders gesagt,  RESPEKT, dass er am neuen Standort die ersten photosynthetisch aktiven Sonnensegel entfaltet hat. Wünschen wir ihm einen enormen Biomassezuwachs in der diesjährigen Vegetationsperiode. Vielleicht wird er in naher Zukunft die ersten Früchte tragen. Die Nüsse, die einst Wilhelm Ostwalds Enkelin den neu in den Kreis der Ostwaldianer aufgenommenen Schülern überreichte. Diese sollten im Sinne des Erkenntnissgewinns, symbolisch von ihnen geknackt werden.
 

Ps.: Demnächst feiern die 93er Abiturienten den 20. Jahrestag ihrer Einschulung am Ostwald, man schrieb den 01. September 1989.