Ein Mathe-Camp, nur für Mädchen?! Genau das war auch mein erster Gedanke. Ist das nicht komisch? Was soll das bringen? Gibt es da nicht nur elendes Rumgezicke und nervige Streitereien? Das Frauenhofer Institut und die TU Kaiserslautern laden ein, einen Blick in die Arbeitsweise und Berufswelt von angewandten Mathematikern zu werfen, aber nur für Mädchen! Naja, vielleicht klingt das ja doch nach einer guten Gelegenheit, Anregungen für die Studienauswahl zu sammeln, dachte ich. Also auf nach Kaiserslautern!

Durch die Teilnahme an einem von vier angebotenen Projekten konnte ich also erfahren, wie ein Team schlauer Köpfe sich mit Hilfe von mathematischem Modellieren Problemen wie „Navigation in Zeiten der E-Mobilität“ nähert, sich informiert und die Ergebnisse in einem selbstgeschriebenen Programm festhält. Um das zu erzielen wurden wir in den Workshops schnell in die Selbständigkeit geschickt – vorerst eine ungewohnte Situation, an der wir aber schnell gefallen gefunden haben. So konnten wir eigenständig die Problemstellung bearbeiten und sie in der Weise interpretieren wie wir es wollten, sodass alle eine Aufgabe gefunden haben, die ihnen lag und Spaß gemacht hat. Nebenbei haben wir das Frauenhofer ITWM und die Technische Uni Kaiserslautern kennen gelernt, und uns eine neue Programmiersprache, Python, sowie die Arbeit mit LaTeX angeeignet – zwei Arbeitstechniken, die in der Arbeit mit MINT-Fächern keinesfalls fehlen sollten!

Und Stress zwischen den insgesamt 26 Mädels gab es auch nicht, im Gegenteil! Ob auf den Zimmern in der Jugendherberge, während der Workshops oder beim sportlichen Abendprogramm: die Stimmung war durchgehend super, alle haben sich bestens vertragen und viele Freunde in ganz Deutschland gefunden.

Ich kann also nur jeder Schülerin, und natürlich auch jedem Schüler, der die Möglichkeit bekommt an einem MINT-EC-Camp Teil zu nehmen, ans Herz legen, diese Chance zu nutzen und offen für solche Erfahrungen zu sein, gerade wenn es darum geht, herauszufinden, wo einen der Berufs- und Lebensweg hinführen soll.

 

Bild: sportliches Abendprogramm: Abseilen an der Burg Diemerstein